Gaudnek mit seiner FrauDer Bankkunde freut sich über eine „Triple A“ Bewertung, steht diese doch für die beste Bonität und Kreditwürdigkeit eines Schuldners.
Beim Besuch der Vernissage von Walter Gaudnek am vergangenen Donnerstag ging es nicht ums Geld. Der Meister spielte vielmehr auf Altomünster, unseren Heiligen St. Alto und seine geliebte Ehefrau Audrey an. Schön zu hören, sind die beiden doch seit 1968 verheiratet. Gaudnek traf seine Frau auf einer Demonstration, wie er uns erzählte. Sie zeigte ihm aber recht schnell, dass es noch andere Dinge im Leben als Demonstrationen gibt. Und die Kunst ist sicherlich eine der wichtigsten Seiten im Leben des Walter Gaudnek.

Gaudnek, Bürgermeister Wagner, Prof. Liebhart, ChristmannDie Vernissage bei Gaudnek war ein künstlerisches Highlight. Im Gegensatz zu den letzten Jahren folgten heuer viele neue Gesichter seiner Einladung, etwa zwei Dutzend Gäste waren anwesend. Platz haben die Gaudnek‘s in Ihren Räumen in der Sandizeller Gasse für mehr als doppelt so viele Besucher. Stellt sich die Frage, ob große Kunst für Altomünster vielleicht zu groß ist? Wir von altonews.de waren jedenfalls begeistert. Gaudnek ist ein ganz Großer. Seit den siebziger Jahren gehört er zu den Hauptvertretern der Pop-Art. Die Werke Walter Gaudneks haben eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter. Gaudnek, Prof. Liebhart und SchultesAuch wer kein Kunstkenner ist, kann sich seine Werke erschließen. Gaudnek empfahl uns, sich seinen Bildern immer über das zugrundeliegende Thema zu nähern. Dinge die ihn bewegen, sind Ausgangspunkt für seine Werke. Er malt zu einem Thema kein einzelnes Bild, sondern immer eine ganze Serie. Aktuell bewegt ihn das Thema Kapelle. So stand die Vernissage unter dem Titel „Die moderne Kapelle – Retromomente & Zukunft“.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Siegfried Sureck vom Kulturförderkreis, der Gaudnek seit vielen Jahren kennt. Konrad Wagner, zum letzten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister, reflektierte die zurückliegenden Jahre aus persönlicher CIMG4143_27.02.2014 21-01-30Perspektive. Der scheidende Landrat Hansjörg Christmann lobte Gaudnek‘s Kreativität und Individualität und erklärte, dass er mit seinen immer neuen Ideen eine riesige Bereicherung für den Landkreis sei.
Die Laudatio auf den heimischen Meister hielt Prof. Liebhart. Er berichtete, dass die Landeshauptstadt München derzeit die Popart (wieder-)entdecke. Eine Kunst, die in Altomünster seit über 40 Jahren zu hause ist, wie er süffisant ergänzte. Pointenreich berichtete er über Abschnitte in Gaudnek‘s Leben. Ernst wurde er allerdings, als er über die Kritik am Künstler Anfang der 90er im Zusammenhang mit der geplanten Kapelle im Altowald erzählte. Diese anonyme Kritik am Meister führte schließlich dazu, das Gaudnek „seine“ Kapelle im Altowald nie realisierte. Man merkte dem Laudator auch nach den vielen vergangenen Jahren an, dass ihm diese anonymen Anfeindungen bis heute nahe gehen.

CIMG4149_27.02.2014 21-11-11Dann kam der Altmeister selbst zu Wort. Für ihn schloss sich mit der diesjährigen Vernissage der Kreis mit seinem Kappellenzyklus. Sein neuestes Werk in diesem Zusammenhang ist die Kapelle mit den 28 Außenstufen. Der Gläubige steigt nicht im Inneren der Kapelle, sondern außen bis zur Plattform und ist so bei jedem Schritt Gott ein wenig näher.

Einen ganzen Schritt näher an Gott sind die Astronauten der NASA. Von seinem Strandhaus in Florida kann Gaudnek die Starts der Raketen in Cape Canaveral beobachten. Mit ein Grund, einen Zyklus über die NASA zu malen. So verewigte der Meister auch John H. Glenn, den ersten Amerikaner im Weltraum.

Sein Haus in der Sandizeller Gasse ist eine wahre Kunstgalerie. Wir haben einige Eindrücke für unsere Leser eingefangen. Wer sich selbst ein Bild von den Kunstwerken machen möchte, sollte sich mit Siegfried Sureck gut stellen. Dieser veranstaltet auf Anfrage auch bei Abwesenheit des Künstler private Führungen.

CIMG4185_27.02.2014 22-11-54CIMG4184_27.02.2014 21-56-31CIMG4183_27.02.2014 21-56-16CIMG4180_27.02.2014 21-54-16CIMG4178_27.02.2014 21-53-37CIMG4177_27.02.2014 21-51-06CIMG4171_27.02.2014 21-43-09CIMG4164_27.02.2014 21-32-37CIMG4162_27.02.2014 21-30-33CIMG4161_27.02.2014 21-29-35CIMG4160_27.02.2014 21-29-19CIMG4144_27.02.2014 21-03-09
Altomünster und sein Kappellenzyklus sind auch Inspiration für seine Studenten. CIMG4168_27.02.2014 21-38-57Viele junge Künstler hat Gaudnek auf ihrem künstlerischen Weg begleitet, einige Werke hat er mit nach Deutschland gebracht.
Uns beeindruckte insbesondere seine Studentin Crystal. Ehemals im Dienste der US Army ist sie jetzt eine Studentin in seinem Kunstkurs. Und malte eine Kapelle, für die gefallenen Soldaten in Afghanistan.

 

Bildquelle: (c) altonews.de