Heute geht es nicht darum, wen wir am kommenden Sonntag wählen. Auf altonews.de haben wir in den vergangenen Wochen dazu einige Artikel veröffentlicht, die unter der Rubrik Wahl 2014 zu finden sind.
Heute geht es darum wie wir wählen. Über den „technischen Ablauf“ haben wir bereits im Januar berichtet.
Nun ist das sicherlich für viele unserer Leser nicht die erste Wahl. Allerdings liegt die letzte Kommunalwahl schon sechs Jahre zurück und die Konstellationen sind für den Wähler heuer recht unübersichtlich.
Wir haben uns vorab die Unterlagen für die Briefwahl zuschicken lassen und im Detail angeschaut.
Beginnen wir mit dem einfachsten Stimmzettel.
Der gelbe Stimmzettel ist für die direkte Wahl des Bürgermeisters. Zwei Kandidaten. Ein Kreuz. Wer die meisten Stimmen hat, hat gewonnen.
Der blaue Stimmzettel ist für den Landrat. Etwas komplizierter. Drei Kandidaten, ein Kreuz. Wer die absolute (>50%) Mehrheit hat, hat gewonnen, sonst gibt es eine Stichwahl am 30. März.
Kommen wir nun zur Wahl des Gemeinderates. Sie haben 20 Stimmen, so viele wie Plätze im Gemeinderat. Wenn Sie es sich einfach machen wollen, machen Sie ein Kreuz über eine der drei Parteien CSU, FWG oder SPD.
Die Stimmen werden dann auf die Kandidaten der Partei Ihres Vertrauens gleichmäßig verteilt. Aber Achtung: Hier ist die erste Hürde: Kreuzen Sie FWG oder CSU an, bekommt jeder Kandidat eine Stimme. Kreuzen Sie SPD an, bekommt jeder Kandidat mehr als eine Stimme, nämlich bis zu drei Stimmen! Warum ist das so? Die SPD hat nicht genügend Kandidaten aufgestellt, so dass die Kandidaten bei der SPD mehrfach aufgeführt sind. Ein Kreuz bei der SPD = 3 Stimmen für die Kandidaten.
Unfair? Nein, eher unübersichtlich. Es ist nämlich so, dass Sie jedem Kandidaten drei Stimmen geben können. Dann müssen Sie Ihre Stimmen einzeln verteilen. Bei den SPD Kandidaten haben Sie dazu drei Felder, dreimal ankreuzen und erledigt.
Bei CSU und FWG ist aber jeweils nur ein Feld verfügbar, d.h. Sie können hier keine 3 Kreuze machen. Schreiben Sie daher am Besten die jeweilige Zahl in das Feld. Drei Stimmen = Ziffer 3.
Achten Sie darauf, dass jeder Kandidat maximal 3 Stimmen erhält. Weiterhin achten Sie darauf, dass Sie maximal 20 Stimmen vergeben, d.h. die Summe aller Kreuze und Ziffern auf diesem Wahlzettel muss genau 20 sein. Sicherlich keine höhere Mathematik, aber für die diesjährige Kommunalwahl ist dennoch besondere Sorgfalt angebracht. Planen Sie deshalb ausreichend Zeit ein.
Ein ähnliches Szenario gilt für die Wahl zum Kreistag. Nur erweitert sich hier der Zahlenraum auf 60.
Kommen wir jetzt nochmal zu unseren Bürgermeisterkandidaten. Beachten Sie, dass nur einer der Kandidaten Bürgermeister werden kann. Wer gewählt wird, ist dabei. Wer den zweiten Platz erreicht, ist damit aber noch nicht automatisch im Gemeinderat. Hier muss er entsprechend genügend Stimmen auf dem Wahlzettel zum Gemeinderat bekommen. Im ungünstigsten Fall für Sie ist Ihr Bürgermeisterkandidat nicht mehr im Gemeinderat.
Unsere Empfehlung daher: Machen Sie sich vorher Gedanken, wen Sie wählen möchten. Planen sie ausreichend Zeit für die Wahl ein und verteilen Sie Ihre Stimmen direkt auf Ihre Favoriten.
Wer im Vorfeld die Stimmabgabe schon einmal proben möchte, dem sei der interaktive Wahlzettel empfohlen.
Egal wie die Wahl am Sonntag ausgeht, keiner der Kandidaten wird an die nordkoreanische Messlatte von 100% kommen. Zum Glück für uns.
Bildquelle: (c) Thomas Siepmann / pixelio.de
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