Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste wurde im Jahr 1979 in München als eine Vereinigung von Wissenschaftlern und Künstlern gegründet, die der sudetendeutschen Volksgruppe auf besondere Weise verbunden sind und in Würdigung ihrer herausragenden Leistungen in geheimer Wahl als Mitglieder berufen werden.
So ist es auf der Homepage der Akademie zu lesen.
In diesem Zusammenhang war es nur folgerichtig, Prof. Dr. Walter Gaudnek eine eigene Ausstellung zu widmen. Am vergangenen Sonntag wurde seine Ausstellung „Teutonis et Bohemis amabiles Johannes Welflin Nepomuk“ mit einer Vernissage eröffnet.
Schwerpunkt der Ausstellung ist ein aktueller Zyklus des Malers, in dem der heilige Nepomuk im Mittelpunkt steht. Einige der in schwarz-weiß gestalteten Arbeiten entstanden in den letzten Monaten und zeigen die nach wie vor ungebrochene Schöpfungskraft des heute 83 jährigen.
Zur Eröffnung trug der weit über deutsche Grenzen hinaus bekannte Musiker Dr. Dietmar Gräf Stücke vom gleichfalls anwesenden Komponisten Widmar Hader vor. „Die zugrundeliegenden Lieder stammen aus einer Sammlung geistlicher Lieder aus Südmähren, die der Komponist in freier Weise und mit modernen Ausdrucksmitteln vom Inhalt her deutet“, so die Einladung für die Veranstaltung.
Dr. Gräf bewies viel Leidenschaft am Klavier und auf der Trompete. Die Stücke waren allerdings schwere Kost für den durchschnittlichen Musikliebhaber, wurden vom Publikum dennoch mit dem zustehenden intensiven Applaus bedacht.
Die anwesenden Gäste wurden im Anschluss von Prof. Dr. Rudolf Fritsch begrüßt, der auf Grund der kurzfristigen Absage von Prof. Dr. Michael Petzet auch die Laudatio hielt.
Fritsch ging auf die wichtigsten Lebensstationen von Gaudnek ein, von seiner Kindheit in Sudetendeutschland bis zu seiner heutigen immer noch von Leidenschaft geprägter Lehrtätigkeit an der University of Central Florida.
Dann ergriff der Maler selbst das Wort und startete gleich mit einer Anekdote. Statt das Rednerpult zu nutzen, trat er ans Klavier und berichtet aus seiner Kindheit. In seiner Familie blieb es seiner älteren Schwester vorbehalten, Klavier zu spielen. Gaudnek musste sich an der Geige versuchen, ein Instrument, für das er keine tiefe Zuneigung entwickelte. Sicherlich mit ein Grund, dass er sich später auf das Malen konzentrierte.
Gaudnek gab tiefe Einblicke in sein Leben. Insbesondere der Tod seiner Mutter war Auslöser für seine Bilder von Heiligen. Dazu gehören auch Bilder des heiligen Nepomuk, der nun erneut im Zentrum einer Ausstellung steht.
Die Inspiration zu einem der neuen Werke, konkret das Bildnis des Johannis, bekam er durch die Teilnahme des Musikgenies Dr. Gräf, wie Gaudnek erzählte. Gaudnek zollt mit diesem Werk seinen höchsten Respekt vor dem anwesenden Musiker.
Die Vernissage war gut besucht. Bis auf den letzten Platz waren alle Stühle im Saal belegt. Auch aus Altomünster kamen einige Gaudnek Fans angereist und ließen sich vom Künstler mitreißen.
Die Ausstellung ist noch bis 5. April in der Sudetendeutsche Akademie, Hochstraße 8 in München-Au, zu sehen. Eine kleine Ausstellung mit großem Charakter, die sich nicht nur für Gaudnek-Fans auf jeden Fall lohnt.
Bildquelle: (c) altonews.de
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