Gastbeitrag von Dr. Ulrich H. Schneider, Kulturförderkreis Altomünster e.V.

Birgitta97-02Nach den Greueln des Dreißigjährigen Krieges mit Mord und Vertreibung erwachte überall im katholischen Altbayern die Volksfrömmigkeit stärker als je zuvor wieder, in Prozessionen, Wallfahrten, Kirchenfesten, im Reliquienkult, in Jubiläen und nicht zuletzt im geistlichen Theater. Auch Mönche des Altomünsterer Birgittenklosters dichteten im 17. und 18. Jahrhundert sowohl für den Hausgebrauch, als auch für die Einwohnerschaft von Pfarrei und Markt. Sie schrieben und reimten ausnahmslos auf Deutsch, da die Nonnen und die Bevölkerung des Lateinischen nicht mächtig waren. Manche dieser Stücke sind in den vergangenen Jahren in Altomünster rekonstruiert und wieder aufgeführt worden, dann aber wohl erneut in Vergessenheit geraten.

Der Kulturförderkreis Altomünster widmet daher seinen nächsten KulTisch am Dienstag, den 29. September, diesmal in Kooperation mit dem Dachauer Forum, der geistlichen Dichtung aus dem Birgittenkloster Altomünster. Prof. Dr. Wilhelm Liebhart, allseits bekannter Historiker aus Altomünster, wird wie schon oft beim KulTisch auf unterhaltsame Weise Spiele von Mönchen (und Laien) über Katakombenheilige, St. Birgitta, St. Alto und die Passion vorstellen. Darüber hinaus präsentiert er aber auch seine Entdeckungen dichtender Nonnen, wie zum Beispiel das unvergleichliche „Rezept gegen das brennende Feuer der Hölle“!

„Dichtkunst hinter Klostermauern“ am Dienstag, den 29. September, Beginn 20 Uhr, im Kapplerbräu-Gasthof. Der Eintritt ist wie immer frei und für alle Interessierten offen, Spenden für die Arbeit des KFK sind willkommen. Information unter 0171-9290507 und www.kfk-altomuenster.de.

Bildquelle: (c) Theatergruppe Altomünster / Aufführung des Birgittenspiels „Schauplatz der Tugend“ (1677) in Altomünster 1997